Alte Geflügelliteratur

Alte Fachliteratur für den Sammler und Züchter

An dieser Stelle möchte ich in Zukunft, wie es meine Zeit erlaubt, interessante Themen rund um unsere Fachliteratur aufgreifen. Oft wird es auch nur eine (von Besitzerstolz getragene) Vorstellung von Büchern, Broschüren,  Bildern und  Zeitschriften meiner Sammlung sein.
Gerade  den Fachzeitungen gilt mein besonderes Augenmerk. Derzeit sind gut 250 Bände in meiner Sammlung. Daneben unvollständige und nicht gebundene Jahrgänge.
Den Anfang dieser Serie möchte ich mit einer Vorstellung von sechs Monographien  aus dem Verlag von Dr. Trübenbach, einer besonderen Delikatesse  für jeden Sammler,  machen. Zumindest wenn der Sammler auch Züchter ist  und seine Bücher auch liest und nicht nur in das Regal stellt. Aber diesbezüglich sind die Interessen der Sammler recht unterschiedlich. Mancher betrachtet unsere Fachbücher bereits als Kapitalanlage. Andere interessiert hauptsächlich der Einband. Sie suchen speziell Bücher im Jugendstil-Einband, der im Regal, im Bücherschrank „etwas hermacht“.

Heute möchte ich einpaar relativ bescheiden aussehende,  dafür teils  sehr seltene  Broschüren mit sehr viel „Gehalt“, was die Information und Wissensvermittlung betrifft, vorstellen.

Möven und Brakel

von Arthur Wulf
26,5 cm x 19 cm, Chemnitz,  1926, 24 Seiten
Photos von Meisterphotograph  Zacharias, Regensburg

Die einzelnen Kapitel des Brakelhuhns, zum Beispiel:

Entwicklung
Wirtschaftliche Eigenschaften
Die deutsche Zuchtrichtung
Goldbrakel
Die Beurteilung der Brakel
Der Brakel-Zuchtstamm
Winke für die Durchführung der Zucht
(ausführliche) Musterbeschreibung
 

Rebhuhnfarbige Italiener

von Arthur Wulf
25 cm x17 cm , Chemnitz 1923, 62 Seiten
4 farbige Tafeln von K. Zander

I    Werden, Wesen u. Wert des Italienerhuhnes

II   Die Rassemerkmale des Italienerhuhnes

III  Die Farbenmerkmale allgemeiner Art
IIIa Abweichende Formen im Ausland

IV  Die Zucht
a    Haltung und Pflege
b    Zusammenstellung des Zuchtstammes und allgemeine Zuchtregeln
c    Brut und Aufzucht
d    Vorbereitung für die Schau
e    Unarten der Italiener
f    Wirtschaftliche Leistungszucht
g    Vereinswesen
h    Schlagzüchtungen und Kreuzungen

V   Musterbeschreibung des Italieners
 

Die Orpington

von Arthur Wulf
27,5 cm x 19 cm, Chemnitz, 1927
23 Seiten, 17 Abb. im Text (Photos und Zeichnungen)

Ein Spezialwerk über Orpington, eine in deutschen Landen weit verbreitete Rasse, die sich durch Schönheit und hervorragenden Nutzen auszeichnet, hat bisher gefehlt, so Dr. Paul Trübenbach in seinem Vorwort. Vorsitzender des „Klub Deutscher Orpingtonzüchter“  war übrigens K.A. Meißner, Dresden, der bekannte  Photograph und Maler. Der Beitrag betrug damals 5 Mark, daneben wurde  als Eintrittsgeld in den Klub 3 Mark erhoben.
Inhalt sehr gut, schrieb der Vorbesitzer meines Exemplares, Robert Hilger mit Bleistift in die Broschüre. Diesem Urteil kann ich mich voll und ganz anschließen. Die 17 Abbildungen, hauptsächlich Photos, sind sehr aussagekräftig.

Das Sussex-Huhn
Eine züchtungswissenschaftliche Studie

von Fr. Böhme, Folbern i. Sa.
22 cm x 15 cm, Chemnitz, ca. 1915
54 Seiten, mit aussagekräftigen Photos gut illustriert

Inhaltsverzeichnis:
Aus der Geschichte der Sussex
Die Form der Sussex
Farbe und Zeichnung der Sussex
Sussex von heute
Was leisten Sussex
Die jungen Sussex
Nächste Zuchtziele
Wie stellt der Sussexzüchter seinen Zuchtstamm zusammen
Die deutsche Zuchtrichtung der Sussex

Besonders aufschlußreiche Ausführungen des Autors finden wir in der Geschichte der Rasse. Zur Nachsicht mahnt Böhme (SV-Vorsitzender) wegen des gelben Anfluges beim Hahn. Zuerst kommt Farbe, Kraft und Vitalität, schreibt er.

Weiße Wyandotten

ihre Zucht und Pflege

von Dr. Paul Trübenbach
23 cm x 15 cm , Chemnitz  1912 (2. Auflage)
100 Seiten, 122 Abb. und 2 farbige Tafeln (Zander)

Das Werk beinhaltet 11 Kapitel. Das Kapitel 6, die Farbenzucht der weißen  Wyandottes, wurde  von Prof. A. Reiß geschrieben. Diesem seinem Freund widmet Dr. Trübenbach dieses ausgezeichnete Werk. Die Illustration ist ganz hervorragend. Im Vorwort bedankt sich denn auch der Autor bei dem genialen Maler und Photographen Arthur Schilling, Buffalo/USA, der mehrere Photos und Zeichnungen beigesteuert hat, u. a. das Titelbild. Die beiden Farbtafeln entstammen der Meisterhand Kurt Zanders. Das vorliegene Heft ist sicherlich eines der besten Werke unseres unvergessenen Kenners, Dr. Paul Trübenbach.

Für den Sammler eine  wahre Freude, aber leider mit nicht wenigen Wermutstropfen: Ein 5 seitiges Angebot der im Trübenbach’schen Verlag erhältlichen  Literatur, samt Sondernummern  der überaus geschätzten „Geflügel-Welt“, ebenfalls aus dem Verlag Trübenbach.
 

Moderne Minorka
ihre Geschichte, Zucht und Pflege

von R. Mehrhardt
23 cm x 15 cm, Chemnitz, 1913
70 Seiten, viele hochinteressante Photos und Zeichnungen verschiedener Künstler. Die eingeklebte, wunderschöne Postkarte, das Musterbild des Klub deutscher Minorkazüchter stammt von Carsten Schulz.

Dieses Buch soll einer Rasse gelten, deren Siegeszug durch die Welt heute noch nicht beendet ist. Vor rund 90 Jahren hat er begonnen, schreibt Dr. Trübenbach in seinem Vorwort und fährt noch fort:
Es muß schon etwas Großes und Bedeutendes um unser Minorkahuhn sein, wenn es so viele Herzen sich erobern und dauernd fesseln konnte.

(Man könnte weinen, wenn man sieht wie die Rasse heute "dahinsiecht"!)

Das Werk gliedert sich in 9 Kapitel
Kapitel VII, die weißen Minorka, steuerte Vogel, Schalkan bei.

Auf Seite 68 bietet der berühmte Engländer William H. Cook, England, die größte und beste Kollektion von Rassegeflügel an. Beim Studium des Angebotes an farbigen Rassebildern, Postkarten und Siegelmarken, die nur wenige Pfennige kosteten, bleibt einem heutigen Sammler nur ein tiefer Seufzer!
Selbst das Prütz’sche Jahrhundert Taubenwerk - Illustriertes Mustertaubenbuch - ist noch immer im Angebot. Mit 14 Mark ist es nur 2 Mark teurer als Schachtzabels-Illustriertes Prachtwerk sämtlicher Taubenrassen – Kramers Taschenbuch der Rassegeflügelzucht -, für das heute oft 1000 DM verlangt und bezahlt wird, steht mit 8 Mark im Angebot.
Dies all den Freunden in’s Stammbuch, die nur nach alter Literatur jagen und die vielen, teils sehr schönen Neuerscheinungen gering schätzen.

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copyright by A. Münst 2002