Sächsische Feldfarbentaube

Absoluter Shooting-Star, wie es heute neudeutsch heißt, in unserer Sachsen-Familie sind zweifellos die Feldfarbentauben. Die schönen Farben- und Trommeltauben-Schauen in Mölkau (bei Leipzig) in den siebziger Jahren des vorigen Jahrhunderts sahen allenfalls wenige gelbe Rassevertreter von Zfrd. Hillig.

Erst in den späten 80er Jahren begann der „Run“ auf die Rasse. Wenn ich an das Massenaufgebot nach der politischen Wende in Zwönitz denke, dann offerierten die meisten Züchter wohl mehr oder weniger derbes „Hausgemachtes“. Eine solche Typen- und Formenvielfalt habe ich zuvor und danach bei keiner anderen Rasse gesehen. Von schönen, gefälligen Formen bis zu absoluten „Pferden“, denen man die Abstammung (Trommeltauben) von vorn und hinten ansah, war alles zu bestaunen! Inzwischen wurden die gröbsten Unebenheiten natürlich geglättet. Die Rasse wird kappig und glattköpfig gezüchtet

Mit das Feinste, was es unter Sächsischen Farbentauben zu bewundern gibt, sind die weißbindigen Lackfarben. Insbesondere die Gelben beeindrucken mich durch einen feinen, frischen Farbton, weit weg von einem harten, muffigen Gelb, wie wir es bei anderen Rassen so oft sehen. Die Geschuppten in allen zugelassenen Farben begeistern, wenn die Schuppung rein und sauber ist. Langgestreckte, kräftige und tief stehende Figuren mit waagerechter Unterlinie gereichen der Rasse in besonderem Maße zur Zierde.

Unser Mitglied Hermann Eisenschmid demonstriert sein züchterisches Können seit Jahren in allen drei Lackfarben. Die Geschuppten, von den Blauen einmal abgesehen, machen sich in den letzten Jahren recht rar. Der Spruch;--willst was gelten, mach dich selten--, sollte nicht gerade für diese wunderschönen Spezies gelten. Aber vielleicht blühen die Geschuppten noch im Verborgenen!

Andernfalls ließen sie sich auch ohne großen Aufwand wieder völlig neu „machen“!

 

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